Mayschoß: Panorama vom Schwedenkopf |
Mayschoß,
1106 als Meinscozen erstmals erwähnt, liegt in einem weiten Talkessel der Ahr, aufgelockert durch einen Umlaufberg der Ahr, den Etzhardt. Ortsunkundige können durchaus den Eindruck gewinnen, mehrere Weinorte durchwandert zu haben, denn Mayschoß ist auch von umgebenden Aussichtspunkten, Schwedenkopf, Akropolis, Ümerich und selbst von der ältesten Burganlage des Ahrtals, der Saffenburg, nicht komplett zu überblicken.
Die Saffenburg, im 11. Jahrhundert erstmals erwähnt, Stammsitz des gleichnamigen, mittelalterlichen Geschlechts und im 17. Jahrhundert mehrmals belagert, besetzt und zerstört, wurde vom Besitzer 1704 endgültig aufgegeben.
Im 19. Jahrhundert war der Burgberg von Weinbergen umsäumt. Heute wird die alte Kulturlandschaft mit modernen Mittel, einer Monorack-Bahn, erhalten.
In der Kirche, St. Nikolaus, wird in einem Grabmal aus schwarzen Marmor die 1646 verstorbene Gräfin Katharina von der Marck, Herrin der Saffenburg, aufbewahrt.
Weinanbau
Rebsortenspiegel Mayschoß | |||
Rebsorte | ha | % Mayschoß |
% Ahr |
Spätburgunder | 55 | 53% | 16% |
Regent | 6 | 6% | 32% |
Frühburgunder | 5 | 5% | 14% |
Domina | 3 | 3% | 33% |
Dornfelder | 2 | 2% | 14% |
Portugieser | 1 | 1% | 11% |
Rote Rebsorten | 73 | 71% | 15% |
Riesling | 22 | 21% | 49% |
Müller-Thurgau | 4 | 4% | 25% |
Weißburgunder | 3 | 3% | 25% |
Weiße Rebsorten | 30 | 29% | 35% |
Gesamt | 103 | 18% |
Mayschoß verfügt nicht nur über die älteste Burganlage des Ahrtals, sondern auch über die älteste, handelsgerichtlich eingetragene Winzergenossenschaft der Welt. Am 20.12.1868 lösten 18 Winzer aus Mayschoß in größter wirtschaftlicher Not und gegen den Willen des beherrschenden Weinhandels einen beispiellosen "Genossenschafts-Boom" mit bis zu 20 Winzergenossenschaften an der Ahr aus.
Die Winzergenossenschaft Mayschoß-Altenahr ist in den letzten Jahren nach umfangreichen Investitionen in die Kellertechnik und mengenreduzierenden Vorgaben an ihre Winzer (z.B. 12-Trauben Wein) gem. dem Weinführer Gault Millau zu den führenden Genossenschaften von Deutschland aufgestiegen.
Ein weiteres führendes VDP-Weingut der Ahr, der Deutzerhof, liegt direkt an der Spitzenlage von Mayschoß, dem Mönchberg.
Trotz Rotweinboom ist der Weißweinanteil in Mayschoß und im oberhalb gelegenen Ortsteil Laach mit 29% noch erstaunlich hoch. Allein 50% der an der Ahr angebauten Rebsorte Riesling wächst in diesem Weinort.
Nach Abschluss der Flurbereinigung im Mayschoßer Mönchsberg (2001/2002) ist die Anbaufläche um 17 ha auf 61 ha in dieser Lage gestiegen. Insbesondere die Rebsorten Spätburgunder, Regent und Weißburgunder haben einen starken Zuwachs zu verzeichnen.
In die Lage Burgberg wurden die alten Lagen Lochmühlerley und Silberberg eingegliedert. Dadurch entstand eine Lage mit unterschiedlicher Ausrichtung und Bodenbeschaffenheit.
Markant sind die Weinberge, die den Burgberg der Saffenburg erklimmen und in den letzten Jahren mit einer Monorack-Bahn zur Arbeitserleichterung ausgestattet wurden.
Mitte des 19. Jahrhunderts war der Burgberg nach Gottfried Kinkel vollatändig mit Weinbergen umsäumt, deren Reste im 21. Jahrhundert zur Erhaltung der Kulturlandschaft mit hohem Investitions- und Arbeitsaufwand erhalten werden müssen.
Die im 11. Jahrhundert von den Grafen Saffenburg erbaute Burg gab der Lage den Namen. Auf Wunsch der Bevölkerung wurde die Burg 1704 komplett zerstört. Die Mauerreste dürften dem Mauerbau in den umliegenden Weinbergen, als auch dem Hausbau im Ort selbst gedient haben.
Blick von der Saffenburg in Richtung Lochmühlerley mit dem markanten Basaltkegel der Guckley. |
Charakteristik der Lage:Ausgewiesene Fläche 47 ha, bestockt 28 ha; west - östliche Ausrichtung; Hanglage: 50% steil, 40% hängig, 10% flach; Höhe über NN 140 - 250 m Bodenbeschaffenheit: leicht lehmige bis sandige Schieferverwitterungsböden Rebsorten: Spätburgunder 16 ha, Frühburgunder 2 ha, Dornfelder und Regent je 1 ha, Riesling 4 ha, Müller-Thurgau 2 ha und Weißburgunder 1 ha Weine: unterschiedliche Weine , spritzig lebendige Weißweine und fruchtige Rotweine, auf Lehm und Mergel körperreicher |
Der Laacher Berg liegt oberhalb des kleinen Ortes Laach (Ortsteil von Mayschoß) und wird durch den Felsrücken der Ravenley von der Lage Altenahrer Eck abgegrenzt.
Eng wird das Tal nach dem Durchbruch an der Lochmühle in Richtung Altenahr. Nach Gottfried Kinkel sind Klima und Charakter dieser Gegend mit den unteren Apennintälern zu vergleichen.
Der Ort Laach gab dieser Lage den Namen. Die Herkunft läßt sich vermutlich auf Laach im Sinne eines sumpfigen Gebietes (Laache = Pfütze) zurückführen. Sicherlich vorstellbar, dass die Ahr durch den Rückstau beim Weg um die Lochmühlerley vor dem Straßenbau, der nach Kinkel "durch hohe Werftbauten dem Strom abgezwungen wurde", ein sumpfiges Gebiet hinterlassen hat.
Laach wurde beim größten Hochwasser der Ahr 1804 fast vollständig zerstört. Die Glocke der zerstörten Kapelle hängt nunmehr im Giebel eines Hauses.
Das rechte Bild zeigt den auf der rechten Ahrseite liegenden, in den letzten Jahren flurbereinigten Teil der Lage. Aus der Lochmühlerley ragt der markante Vulkanschlot (Basaltkegel) der "Guckley" hervor.
Weinbergslage Laacherberg, am Fuß der Mayschoßer Ortsteil "Laach" |
Charakteristik der Lage:Ausgewiesene Fläche 49 ha, bestockt 15 ha; süd- bis südwestliche Ausrichtung; Hanglage: 70% steil, 20% hängig, 10% flach; Höhe über NN 150 - 260 m Bodenbeschaffenheit: leichte Schieferverwitterungsböden bis mittelgründige, teils sogar sandige Lößböden Rebsorten: Spätburgunder 8 ha, Domina, Portugieser und Regent je 1 ha, Riesling 3 ha, Müller-Thurgau 1 ha Weine: feinherbe und rassige Rieslingweine (Schieferverwitterungs-böden), kräftiger und fülliger auf den Lößböden |
Der Lage Mönchberg wurde die ehemalige Lage Schieferlay einverleibt. Recht unterschiedlich sind die Topographie und Hangausrichtung, einerseits die Steilterrassen, fast in den Felsen hineingehauen, direkt am Ahrbogen vor Mayschoß, andererseits die teilweise flurbereinigten Lagen (2001/2002) am nördlichen Rand des Talkessels von Mayschoß.
Die Bezeichnung der Lage ist auf ehemaligen klösterlichen Besitz der Augustinerabtei Klosterrath bei Aachen, die in Mayschoß begütert war, zurückzuführen.
Die Steilterrassen prägen mit den Lagen Laacherberg und Altenahrer Eck maßgeblich das Landschaftsbild der Oberen Region.
Der Mönchberg gehört mit seinen nach Süden ausgerichteten Steilterrassen und südlich ausgerichteten Teilen des flurbereinigten Bereiches zu den Spitzenlagen der Oberen Region.
Einzelne Mauern in den imposanten Weinbergsterrassen des Mönchbergs sind sanierungsbedürftig. Teilweise sind Mauern bereits eingestürzt. Eine Herausforderung für die neue Generation von Winzern zum Erhalt der Terrassenkultur im Ahrtal.
Flurbereinigter Teil der Lage Mayschoßer Mönchberg |
Charakteristik der Lage:Ausgewiesene Fläche 71 ha, bestockt 60 ha; südost - westliche Ausrichtung; Hanglage: 75% steil, 25% hängig; Höhe über NN 140 - 260 m Bodenbeschaffenheit: steinige bis leicht lehmige Schieferverwitterungs-böden Rebsorten: Spätburgunder 31 ha, Regent 4 ha, Frühburgunder 3 ha, Domina 2 ha, Dornfelder 1 ha, Riesling 15 ha, Weißburgunder 2 ha, Müller-Thurgau und Solaris je 1 ha Weine: feinherb und rassige Weine, auf lehmigen Schieferverwitterungsböden kräftiger und vollmundiger |
Am Fuße der Lage Lochmühlerley (ca. 10,5 ha) lag die ehemalige Bannmühle der Herrschaft Saffenburg die Lochmühle. Sie wurde bereits 1475 erwähnt und gab der ehemaligen Lage den Namen. Heute beherbergt sie ein historisches Gasthaus. Ein künstlicher Stollen durch den Felsen der Lochmühlerley versorgte die Mühle mit Wasser der Ahr vom Ortsteil Laach aus. Ein markanter Basaltkegel, die Guckley krönt die Lochmühlerley. Die Lage Lochmühlerley wurde dem Mayschoßer Burgberg zugeordnet. |
Die Lage Schieferlay (ca. 28 ha) wurde in die Lage Mönchberg integriert. Sie erstreckte sich nordöstlich von Mayschoß im oberen Bereich des Tales. Der Name weist bereits auf die Bodenbeschaffenheit (Schiefer; Lay = Fels) hin. Siehe hierzu auch die Lagen Dernauer Schieferlay und Neuenahrer Schieferley. Die Lage Schieferlay wurde dem Mayschoßer Mönchberg zugeordnet. |
Der Silberberg (ca. 22 ha) umfaßte die Weinberge um den Etzhardt, ein "Umlaufberg" in Mayschoß, und entlang der Bundesstraße in Richtung Lochmühle. Auch heute noch weist ein Straßennamen "Am Silberberg" noch auf die ehemalige Lage hin. Der Name selbst kann sowohl von Silber (Hinweis auf ehemaligen Bergbau im Ahrtal), als auch von Salbei (Im Volksmund klingen Selever (Salbei) und Selver (Silber) sehr ähnlich) abgeleitet worden sein, oder einfach eine Wertschätzung für diese Lage sein. Der Silberberg wurde der Lage Mayschoßer Laacherberg zugeordnet. |
Adressen Weingüter und Touristik
- Genossenschaften / Weingüter
- Touristik
- Winzergenossenschaft Mayschoß-Altenahr
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53508 Mayschoß, Rotweinstr. 42; Tel/Fax: 02643 9360-0/-93
- Deutzerhof
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53508 Mayschoß, Deutzerwiese 2; Tel/Fax: 02643 7264 / 3232
- Fiebrich
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53508 Mayschoß, Dorfstr. 53; Tel: 02643 806126
- Josten & Klein
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53424 Remagen-Kripp, Ringofenstr. 3; Tel/Fax: 02643 902550/902570
(Weingut mit Rotweinen von Mayschoß und Weißweinen von Leutesdorf) - Mönchberger Hof
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53508 Mayschoß, Am Mönchberg 1; Tel/Fax: 02643 2301/1716
- Verkehrs- und Verschönerungsverein Mayschoß
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53508 Mayschoß; Tel: 02643 8308
- Verbandsgemeinde Altenahr
- 53505 Altenahr, Roßberg 3; Tel/Fax: 02643 809-0/809-25